Früher auch als Proxima-Syndrom bezeichnet. Die betroffenen Pilze sind der Ockerscheidige Eierwulstling/Amanita proxima, der Stachelschuppige Wulstling/Amanita echinocephala, der Grazile Wulstling/Amanita gracilior,
der Strandkiefernwulstling/Amanita boudieri, Amanita smithiana, eine nordamerikanische Art und Amanita neoovoidea in Japan.
Die meisten Vergiftungen mit Amanita Proxima, dem Ockerscheidigen Eierwulstling wurden in den letzten Jahren aus dem Mittelmeerraum, vor allem
aus Frankreich gemeldet.
Der Ockerscheidige Eierwulstling/Amanita proxima ähnelt stark dem Eierwulstling/Amanita ovoidea und führt zu Verwechslungen.
A. proxima unterscheidet sich von A. ovoidea unter anderem durch einen schlankeren Habitus, eine orangefarbene Volva
und durch eine beständige Manchette. Eine Beschreibung und Abbildung von A. proxima gibt es zum Beispiel bei Bruno Cetto
"I funghi dal vero", Bd 7.
Der Giftstoff ist Norleucin und andere, noch unerforschte Giftstoffe. Die Vergiftungssymptome gliedern sich in eine gastrointestinale Phase, die sich nach 4-10 Stunden nach der Pilzmahlzeit
mit heftigem Brechdurchfällen und Erbrechen äußert. Danach folgt die renale Phase, die nach eineinhalb Tagen zu Nierenversagen bis zur Notwendigkeit der Dialyse führt. Mit einer Erholung der Nierenfunktion
ist normalerweise nach 7-10 Tagen zu rechnen. Die Prognose ist in der Regel gut, es gab aber auch schon schwere Fälle mit tödlichem Ausgang.
Von A. proxima gibt es in Österreich, wie
aus den Funddaten der Datenbank der Pilze Österreichs http://austria.mykodata.net/ hervorgeht, erst einen
dokumentierten neueren Fund.