Muscarin-Syndrom

Das Pilzgift ist (L)+ Muscarin, ein auf das zentrale Nervensystem wirkendes Gift.
Die Muscarinvergiftung kann vom Arzt mit einem Gegengift (Atropin) behandelt werden.

Beispielhaft ist die Vergiftung mit Risspilzen und weißen Trichterlingen.
Die ersten Vergiftungserscheinungen treten etwa 15 Minuten bis 2 Stunden nach der Pilzmahlzeit auf. Speichelfluss, Pupillenverengung, Sehstörungen, Pulsrasen, Pulsverlangsamung, Hitzegefühl und Bewustseinsstörungen sind typische Vergiftungsmerkmale. Brechdurchfälle können auch ausbleiben.

Die an dieser Vergiftung beteiligten Pilze sind vor allem Risspilze (Inocybe-Arten), weiße Trichterlinge (Clitocybe-Arten) und Rettichhelmlinge (Mycena-Arten aus der Section purae).
Der Fliegenpilz enthält auch Muscarin, im Vergleich zu den Risspilzen jedoch in sehr geringen Mengen. Gefährlich hohe Giftkonzentrationen haben etwa folgende Arten:
Inocybe fibrosa/Weißer Risspilz
Inocybe rimosa/Kegeliger Risspilz
Inocybe geophylla/Erdblättriger Risspilz
Inocybe erubescens/Ziegelroter Risspilz
Clitocybe rivulosa/Rinnigbereifter Trichterling
Clitocybe phyllophila/Bleiweißer Trichterling
Clitocybe suaveolens/Duft-Trichterling

Risspilze, weiße Trichterlingsarten und Rettichhelmlinge sind im Turiawald sehr häufig.

Was ich hier bei den Giftpilzen schreibe, ist eine Zusammenfassung dessen, was ich bei Kursen gehört oder in der Fachliteratur, vor allem bei Flammer/Horak (Giftpilze-Pilzgifte, 2003) gelesen habe. Bei der Wiedergabe bin ich natürlich nicht vollständig und möglicherweise auch nicht fehlerfrei. Das Buch von Flammer/Horak ist aber ein Referenzwerk und empfehlenswert für alle, die sich für dieses Thema interessieren.